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Pfarrkirche heute

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Busenberger Kirche durch eine weitere Vergrößerung in den Jahren 1961 – 1964 unter Pfarrer Alex Bold. Er ließ die Kirche nicht nur nach Süden hin erweitern, sondern verband den Umbau gleichzeitig mit einer gründlichen Renovierung des Innenraumes und des Äußeren der Kirche. Die bisher einbezogene Südwand der 1760/67 errichteten Kirche der Erweiterung zum Opfer. Die Kirche wurde nach Süden hin verlängert (etwa um den Bereich der Empore), Empore und Südportal wurden neu erbaut. Weiterhin wurden innen die zum Chor hinaufführenden Treppenstufen größtenteils entfernt, Chor und Sakristei tiefergelegt. Dies war natürlich nur durch Abbau des Hochaltares möglich, der ebenfalls gründlich restauriert, aber dennoch kaum verändert wieder aufgebaut wurde. Die Sandsteinteile vom Altar und den beiden Seitenaltären erhielten eine Marmorverkleidung, wie auch ein großer Teil des Fußbodens der ganzen Kirche mit Marmorplatten ausgelegt wurde. Kanzel und Kommunionbank mußten dem Umbau weichen, die hohen Bogennischen über den Seitenaltären wurden stark verkürzt. Der gesamte Innenraum der Kirche wurde neu verputzt, wie auch ihre Außenmauern und der Turm. Die Fenster erhielten eine neue, einheitliche Verglasung. Nach der Renovierung des Dachstuhls wurde das gesamte Dach neu mit Schiefer gedeckt, der Kirchturm mit dem kupfernen Helm in Zwiebelform verschönert. Der Innenraum war ebenfalls unansehlich geworden. Nachdem sich die Frauengemeinschaft Busenberg bereiterklärt hatte, einen neuen Altar zu stiften und durch verschiedene Aktionen eifrig Geld gesammelt hatte, war eine Innenrenovierung möglich. Mit der Erweiterung des Chores zum Langhaus der Kirche, einem neuen Innenanstrich und der Installation einer neuen Lautsprecheranlage begannen 1984 unter Pfarrer Jakob Layes die Arbeiten. Den Abschluß der Renovierung, die Weihe des noch von ihm in Auftrag gegebenen Altares durch Weihbischof Ernst Gutting am 14. Dezember 1985 sollte er nicht mehr erleben, am 17. März 1985 hatte ihn Gott zu sich gerufen.

Eine weitere Innenrenovierung erfolgte 1991/92 unter Pfr. Effler: Eine neue Heizung ersetzte die alte kostenintensive Elektro-Heizung, auf die Decke wurde mit PU-Schaum eine Isolierschicht aufgebracht, ein neuer Marmorboden samt Isolierung eingebaut, ebenso erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich. Das Südportal und die Neugestaltung des Vorplatzes erfolgte 1992.

Deutung und Erklärung des Altares

Der Altar – der Ort, an dem die Erlösungstat Christi gegenwärtig wird, ist das Herzstück unserer katholischen Kirche und Mittelpunkt der Gemeinde. Es entspricht seiner Bedeutung, wenn der Tisch des Herrenmahls durch seine Form und Ausdruckskraft diesen Sinn deutlich macht. Die Gemeinde Busenberg darf sich glücklich schätzen und kann ein wenig stolz darauf sein, sich um einen Altar zu versammeln, der in der Diözese Speyer und weit darüber hinaus seinesgleichen sucht. Es ist ein seltener und wertvoller Altar.
Alle Formen des Unterbaus sind aus Bronze gegossen und zusammengeschweißt. Fast 600 kg wiegt der gesamte Unterbau, der die ca. 250 kg schwere Altarplatte aus Marmor trägt. Der neue Altar ist ein Kunstwerk, das mit den Ausdrucksformen, der Kunst eine Botschaft bekannt macht, die das Leben des Menschen deutet und ihm Sinn geben möchte.
Der Apostel Jakobus, der Patron der Busenberger Kirche, hat der Künstlerin die Motive für ihre Aussagen geliefert. Zunächst ist es sein Wirkungsfeld, das sie darstellt. Auf der linken Seite die Welt des einfachen Fischers von See Genesareth, Taue, Netze, Fische und andere Wassertiere. Rechts die Mauern, Tore und Türme der Stadt Jerusalem, der Stadt, deren erster Bischof Jakobus war.
Aber all diese augenfälligen Einzelelemente und ihre Zusammenstellung haben einen viel tieferen Sinn. Fische in der Mitte des Altares: Der Fisch ist ein urchristliches Symbol für Christus. Die Buchstaben des griechischen Wortes Fisch sind einzeln die Anfangsbuchstaben des Bekenntnisses: Jesus (ist) Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Das Seepferdchen als tragendes Element der linken Seite galt in der griechisch-römischen Welt als Symbol des Weiterlebens nach dem Tod. Jerusalem ist Hauptstadt und religiöses Zentrum des alten Gottesvolkes, der Juden. Gerade für die Feier der Eucharistie hat das Christentum manches aus der griechisch-römischen und jüdischen Welt übernommen, darauf ruht gewissermaßen unsere Feier, wie die Platte des Altares auf ihrem Unterbau.
Jerusalem, die Stadt des Todes und der Auferstehung Jesu, in der der Herr das erste Abendmahl gefeiert hat, sie ragt in drei Säulen über die Altarplatte hinaus. Die Welt des Menschen (dargestellt in der Welt des Fischers und Abguß eines Lerchenstämmchens, hinten, aus dem Pfälzer Wald) wird durch das Geschehen von Jerusalem nach oben geöffnet. Auf den Säulen der Apostel ruht die Kirche, die die Erlösungstat Christi vollzieht und damit die rein menschliche Welt in die Welt Gottes hinaufführt (abnehmende Existenz und zunehmende Existenz sagt die Künstlerin dazu). Den erlösten Menschen drängt es, zu danken (Eucharistie heißt Danksagung), also Eucharistie zu feiern.
Jerusalem, das neue, himmlische Jerusalem ist in der Bibel Symbol und Ausdruck für die endgültige Erlösung und Neugestaltung der Welt und der Menschen. Durch die Erlösungstat Christi, die von den Aposteln verkündet und in der Feier der Eucharistie gegenwärtig wird, durchbricht der Mensch die Grenzen seiner Existenz und tritt ein in die Welt Gottes. In der Feier der Eucharistie ahnt er das verheißene Mahl des ewigen Lebens. „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“.
(Diese ausgezeichnete Deutung verdanken wir Herrn Oberstudienrat i. K. Paul Kuhn, Dahn).

Der Ambo
drückt aus: Hier soll, wenn Gottes Wort verkündet wird, dies den Hörern nahegebracht werden wie ein Edelstein.

Die Künstlerin
Der neue Altar ist ein Werk von Schwester M. Burghildis Roth, Dominikanerin des Instituts St. Dominikus Speyer. Sr. Burghildis ist 1932 in Homburg/Saar geboren und seit 1969 als Kunsterzieherin an der Realschule St. Katharina in Landstuhl/Pfalz tätig. Außerdem gibt sie Kurse in Kunst und Kunsthandwerk im Rahmen der Volkshochschule Kaiserslautern und im diözesanen Bildungshaus Maria Rosenberg, Waldfischbach-Burgalben. Im Jahre 1978 erhielt sie auf der Internationalen Sommerakademie den Ehrenpreis der Stadt Salzburg in der Klasse der Bildhauerei. Ihr vielseitiges künstlerisches Schaffen, das in verschiedenen Ausstellungen und durch das Buch „Spielformen der Menschlichkeit“ von G.W. Riehl (1982) einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde, umfaßt vorwiegend Plastiken in Ton, Metallguß und Glasschmelz sowie Gemälde in Öl und Tempera.
Die Ausführung der Gußarbeit übernahm die Fa. Dalder, Neuhofen, nach dem Gipsmodell der Künstlerin.

Die Glocken
Für den neugebauten Turm wurden 1926 in Kaiserslautern 2 Glocken gegossen, die mit Gertrudis-Glocke aus 1837, die den ersten Weltkrieg unbeschadet überstand, ein dreistimmiges Geläute bildeten. 1942 wurden die beiden kleineren Glocken zu Kriegszwecken abgeliefert, nur wiederum die Gertrudis-Glocke durfte hängenbleiben.
Am 3. November 1951 wurden 4 neue Glocken von Fa. Hamm, Frankenthal, gegossen (die alte Glocke aus 1837 wurde umgegossen):
1. Christ-Königs-Glocke fis 600 kg
„Jesus Christus, den König der Könige. Kommt, laßt uns anbeten“.
2. Marien-Glocke a 356 kg
       „Du Königin, aufgenommen in den Himmel. Bitte für uns“.
3. Jakobus-Glocke h 262 kg
       „Jakobus, der Ältere. Über die ganze Erde dringt ihr Ruf“ .
4. Gertrudis-Glocke d 150 kg
       „Der Meister ist da und ruft dich. (Joh 11,28)“
Die große Glocke ist eine Stiftung von Strumpffabrikant Otto Uhlmann, der auch die Glocken von der Gießerei abholte und in festlichem Geleit und großer Anteilnahme der Bevölkerung zur Kirche brachte.
Die Glockenweihe fand am 9. Dezember 1951 statt. Prälat Sommer erläuterte, daß der Ruf der Glocken besagt, daß jegliches Menschenleben in der Hand Gottes liegt und daß jeder einzelne sein Tun und Lassen am Werktag und am Sonntag erst recht danach richten möge.

Die Orgel
Im Jahre 1971 wurde die neue Orgel, die von der Kirchengemeinde allein finanziert wurde, von Fa. Mayer, Heusweiler, gebaut. Sie zählt in 16 Registern, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, 1152 Pfeifen. Die zungenregister sind aus Kostengründen noch nicht eingebaut.

Die Fenster
Im Zuge der Renovierung 1991/92 wurden 1992 die Fenster neu gestaltet durch Michael Mannel, Karlsruhe (Ausführung: Glaskunst Herbold, Karlsruhe). Sie lassen viel Licht in das Innere des Kirchenraumes strömen, geben aber auch duch den Farbrand dem Inneren eine besondere Atmosphäre. Zum Schutz und zur Isolierung erhielten sie eine Vorverglasung.

Die Taufkapelle
Die Taufkapelle rechts war der alte Chor der ursprünglichen Kirche. Die roten Fenster symbolisieren den Hl. Geist, der die Täuflinge erfüllt. Der Taufstein stammt aus der alten Schindharder Kirche.

Im Totengedenkbuch im Seitenanbau sind nach Tagen geordnet die Verstorbenen der Gemeinde eingetragen. Den dazugehörigen Kerzenleuchter fertigte Alois Keller an.

Die Tür
Zeitgleich mit den Fenstern wurde die neue Eingangstür geschaffen nach einem Entwurf von Helmut Schollenberger (Bischöfliches Bauamt Speyer; Ausführung: Metallguß Becker, Pirmasens). Sie zeigt rechts den Kirchenpatron St. Jakobus (mit Pilgermantel, Hut, Tasche und der Muschel), auf der linken Hälfte ist seine Grabeskirche in Santiago de Compostela angedeutet.