Kirche Maria Himmelfahrt
Die Tochtergemeinde der Pfarrei Dahn, Hinterweidenthal, setzt sich zusammen aus den Orten Hinterweidenthal, Kaltenbach, Bahnhof und Horbacherhof.
Hinterweidenthal gehörte bis ins 16. Jahrhundert hinein zum Besitz des Klosters Hornbach, Kaltenbach dagegen zur Herrschaft Gräfenstein und daher zur Diözese Metz. Zum erstenmal sind Geistliche erwähnt um 1455, die tätig waren in einer der hl. Odilia geweihten Kapelle („Kirchel“), deren Reste erst beim Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert beseitigt wurden. Heute erinnert daran ein Kreuz aus dem Jahre 1809, ungefähr an der Stelle der früheren Kapelle – am Bahndamm – errichtet, 100 m rechts hinter dem Ortsausgang nach Pirmasens.
Durch die Verhältnisse der Reformation wurde der Ortsteil Hinterweidenthal dem Bekenntnis Luthers zugeführt. Erst im Laufe der letzten Jahrhunderte konnten sich langsam Katholiken ansiedeln. Ihre Zahl stieg nur zögernd an. Sie gehörten in Hinterweidenthal zur Pfarrei Dahn, in Kaltenbach zu Münchweiler, am Bahnhof und Horbacherhof zu Hauenstein.
Eine lange Geschichte hat die Hinterweidenthaler Kirche. Sie beginnt mit dem 7. Januar 1900, als im Gasthaus „Zur Post“ in der Kaltenbach der katholischen Kirchenbauverein gegründet wurde.
Ein Bauplatz wurde bereits erworben am 23.10.1901 „Beim Kirchel“ in der Kaltenbach, wohl in der Nähe des Kreuzes am Bahndamm. Die Lage fand keine allgemeine Zustimmung. Nach langen Auseinandersetzungen wurde mit Beschluss vom 8. März 1914 der heutige Kirchplatz erworben. Durch Mitgliederbeiträge, Bettelbriefe, Zuwendungen von staatlicher, kommunaler und kirchlicher Seite war der Großteil der Bausumme 1922 aufgebracht. Die Geldentwertung durch die Inflation 1923 machte das Bauvorhaben zunichte.
Es musste fast von vorne angefangen werden. Am 30. August 1932 konnte der Kirchbau begonnen werden. Am 7. Oktober 1934 wurde der Schlussstein gesetzt. Die Kosten betrugen 41 461,10 Reichsmark. Die Weihe der Kirche nahm Bischof Ludwig Sebastian am 18. Oktober 1934 unter großer Anteilnahme vor.
60 Jahre später ist es endlich soweit, dass in unserer schlichten Dorfkirche auch eine Pfeifenorgel erklingt. „Unsere Orgel“ wurde im Jahr 1840 von der berühmten Werkstatt Stumm für die Pfarrei Bundenthal gebaut. Aus denkmalpflegerischen und anderen Gründen konnte diese Brüstungsorgel nicht mehr in Bundenthal bleiben. Das war für Hinterweidenthal ein Glücksfall. Nach gründlichen Überlegungen und Beratungen hat der Verwaltungsrat im November 1990 einstimmig den Erwerb dieser historischen Orgel beschlossen. Sie wurde in der Werkstatt des Orgelbauers Peter Vier in Freisenheim-Oberweiher im Schwarzwald nach Stumm’chen Vorbild restauriert. Diese denkmalgeschützte Orgel wurde dann im Jahre 1994 in der Hinterweidenthaler Kirche eingebaut. Der Kauf wurde ermöglicht durch einen großzügigen Zuschuß von der Diözese, Zuschüsse vom Kreis und der Daniel-Theysohn-Stiftung.
So konnte die kleine Filialgemeinde Hinterweidenthal im Jahr 2009 auf 75 Jahre Kirche (18. Oktober 1934 Konsekration) und 15 Jahre Orgel (11. Juni 1994 – Orgelweihe) zurückblicken.